Für die Sportler der neuen Trainingsgruppe Wettkampfsport in der Klasse 5+ stand am vergangenen Wochenende der erste Wettkampf des Jahres an, und es war gleich ein ganz besonderes Erlebnis:
Statt dem gewöhnlichen Kampf Sportler gegen Uhr stellen sich diesmal gleich 16 Sportler unseres Teams gemeinsam gegen eine Uhr, die eine für Schwimmer doch recht ungewöhnliche Zeit vorgab: 24 Stunden. 1440 Minuten. 86.000 Sekunden. Wie man es auch dreht und wendet, weniger wird es nicht. Glücklicherweise war niemand auf sich allein gestellt: die Zeit wurde so eingeteilt, dass alle Sportler drei Mal jeweils eine halbe Stunde schwimmen durften. Das erleichterte die gestellte Aufgabe gleich ungemein. Und um in dieser Zeit möglichst viel herausholen zu können, haben wir seit Beginn des Jahres in diesem, für die Kinder doch recht langem, Ausdauerbereich trainiert und sind Kilometer über Kilometer geschwommen. Doch außer der langen Zeit wartete noch eine besondere Schwierigkeit auf uns. Neben unserem Team gab es noch acht weitere Staffeln – mit denen wir uns eine Bahn teilen mussten. Es wurde also ganz schön eng, zumal nicht alle so gut schwimmen konnten wie wir – schließlich waren auch Schulen mit ihren Schwimm-AGs am Start. So war es nicht nur die Aufgabe, möglichst schnell zu schwimmen, sondern außerdem Brustbeinschlägen von links und rechts auszuweichen. Für gewöhnliche Beckenschwimmer keine gewöhnliche Herausforderung. Dazu kommt noch einmal die Zeit – diesmal nicht die Länge, sondern die Uhrzeit. Da unsere Staffel 24h am Stück immer unterwegs war, blieb es nicht aus, auch zu unliebsamen Zeiten ins Wasser zu springen. Viele Starter waren gezwungen, teilweise auf Schlaf zu verzichten, um bis spät in die Nacht – oder schon früh morgens – zu schwimmen.
Trotz dieser ungewöhnlichen Bedingungen konnten wir ein großartiges Ergebnis erzielen. Gemeinsam konnten wir über 80.000m erzielen. Fast alle Sportler haben es geschafft, die ‘Schallmauer‘ von 5km zu knacken. Dieses Ergebnis reichte für 109.006 Punkte und damit den Gesamtsieg mit über 10.000 Punkten Vorsprung vor der zweitplatzieren Staffel vom Albert-Schweizer-Gymnasium Limbach-Oberfrohna. Wir konnten dabei aber klar davon profitieren, dass viele Sportler des Gastgebers in diesem Jahr für ihre Schule gestartet sind.
Neben der Staffelwertung konnten die Sportler auch alleine versuchen, so viele Kilometer wie möglich innerhalb der 24 Stunden zu schwimmen. Da sich die meisten Schwimmer meines Teams voll auf die Staffel konzentriert haben, gingen sie diese zusätzliche Herausforderung noch nicht an. Benjamin Hirt schwamm zusätzlich zu seiner Staffelleistung aber noch weitere 8 km, so dass am Ende etwas mehr als 12,5 km auf seiner Startkarte standen. Damit gewann er nicht nur die Altersklassenwertung AK 07/08, sondern schwamm auch mehr als sein Trainer. Benjamins Bruder Bastian konnte mit genau 10 km einen starken zweiten Platz in der AK 09/10 gewinnen.
Besonders ist hier auch Georg Tutzschky hervorzuheben. Er schwamm nicht in der Staffel, sondern stellte sich ganz alleine der Herausforderung, das meiste aus dem 24h zu machen. Er beendete den Wettkampf sichtlich müde, aber äußerst erfolgreich, mit 30.000 m und dem Sieg in seiner Jahrgangsgruppe. Er war mit seiner Leistung damit der Schwimmer mit der am weitersten geschwommenen Distanz in diesem Wettkampf.
Ich freue mich jetzt schon auf einen spannenden Wettkampf im nächsten Jahr, bei dem wir unseren Titel natürlich verteidigen wollen.
Johannes Uhlich