Mit „fast“ voller Kapelle fuhren die Herren Wasserballer des SC Chemnitz gestern nach Magdeburg zum Tabellenführer der Liga. Lediglich Stammtorwart Rene Stöckmann fehlte privat verhindert. Natürlich voller Erwartung, nachdem man im letzten Liga Spiel zu Hause gegen Zwickau einen Heimsieg einfahren konnte. Das Pokalspiel letztes Wochenende gegen den derzeitigen Tabellen Zweiten, Leipzig, verlor die Mannschaft auch nur denkbar knapp mit zwei Toren. Man konnte die Nervosität in den Reihen der Mannschaft spüren.
Mit dem Anpfiff wurde dem Gastgeber klar, dass es für ihn hier und heute keine leichten zwei Punkte werden sollten. Das erste Tor viel dann auch erst nach 4:55 sec. Leider aus Chemnitzer Sicht für den Gastgeber. Eine Minute später traf dann auch der SCC durch einen sehenswerten Treffer von Jannes Hummitzsch, ehe WuM noch 15 sec vor Abpfiff des ersten Viertels noch in Führung gehen konnte.
Im zweiten Viertel gingen zunächst alle Pläne für uns auf: durch Treffer der Routiniers Warncke, Berger und Franke gelang völlig unerwartet eine zwei Tore Führung zum 2:4. Dann passierte es leider wieder: wir schaffen es in solchen Situationen noch nicht, clever weiter zu spielen. Auf einmal will jeder Spieler „alleine“ spielen. Es kam also, wie es kommen musste: ein angestachelter Gastgeber, von ca. 300 Fans angetrieben, kommt zu fünf Treffern in Folge. Somit stand es zur Pause 7:4. Ein solches Ergebnis beim Tabellenführer ist an Sich nicht so schlecht, sieht man allerdings, wie es zu Stande gekommen ist, stimmt es schon zumindest nachdenklich.
Nach 1:36 min bekommen wir einen 5m Strafwurf zugesprochen, den Nick Nestler sicher verwandelt. Das 7:5 ist als ein Weckruf zu werten denn nun funktioniert die Aufgabenverteilung wieder und jeder Chemnitzer Spieler kämpft für seinen Nebenmann. Uns gelingen zwei weitere Treffer, sodass es für Magdeburg mit nur einem Tor, 8:7, Vorsprung in den letzten Spielabschnitt geht.
Nun ging es ums Ganze. Max Mauersberger, der alle vier Anschwimmen gewann, sicherte sich sofort den Ball und Jannes Hummitzsch glich zum 8:8 aus. Die Nerven lagen nun nicht nur bei uns blank: ein Spieler der Gastgeber drehte nun völlig durch und warf als Reaktion auf ein Umkehrfoul den Ball mit voller Absicht nach dem Kopf eines unseres Spielers. Warum dieser dafür nur einen Ausschluss mit Ersatz als Strafe bekam, bleibt das Geheimnis der Schiedsrichter. Hier zählt die Verletzungsabsicht. Vielleicht bringen uns solche Situationen noch zu sehr aus dem Gleichgewicht, einen 5m Strafwurf bringen wir nun nicht unter und zwei Unkonzentriertheiten kosten uns ein fast schon sicherer Punkt in Magdeburg. Wir verlieren 10:8, bekommen aber viel Lob auch von den Gastgebern. Pavle Japardize, ehemaliger Spieler und Trainer beim SCC, sprach uns seinen Respekt aus: „Man sieht an den letzten Ergebnissen, dass sich in Chemnitz etwas nach vorn bewegt…“
Klar, davon können wir uns nichts kaufen aber für Aufsehen dürfte das Ergebnis in der Liga sorgen.
Chemnitz mit: F.Kröber (Tor), Sebastian Warncke (1), Sebastian Franke, Max Mauersberger, Kai Berger (2), David Eckart, Viktor Braschezki (1), Nick Nestler (1), Paul Teichler (1), Nico Brunner, Ben Brand, Jannes Hummitzsch (2), Pouya Pour Ebrahim