Arena Talente Cup in Rostock


Die Karawane zieht weiter… – vom Frühling in den Winter

… nämlich an den Ostseestrand zum Arena Talente-Cup in Rostock. Mit einer Karawane sind wir nicht nach Köln zum Fasching, sondern nach Rostock zu unserem Wettkampfhöhepunkt gestartet. Am Freitag starteten wir um 9.00 Uhr von Chemnitz Richtung Ostseeküste. Es dauerte ein wenig, bis alle auf die acht Kleinbusse verteilt waren. Dann lief alles wie am „Schnürchen“. Mit nur drei kurzen Pausen und einer Schneeeinlage auf der Straße waren wir bereits 15.00 Uhr an der Jugendherberge in Warnemünde. Nach dem Einchecken stürmten sofort an den Strand. Wie bei den Wettervorhersagen angekündigt hatten wir kaltes und stürmisches Wetter. Zum Glück schneite es nicht mehr. Dies hielt uns aber nicht von einem ausgedehnten Strandspaziergang ab. Die Kinder tobten über die aufgeschütteten Sandhügel und stopften ihre Taschen voller schöner Steine. Die Schuhe füllten sich so langsam mit Sand. Zum Erhalt des Ostseestrandes entleerten wir diese beim Verlassen des großen Sandkastens. Am Hafen angekommen schauten wir gleich nach „unserem“ Eisladen mit dem dänischen Softeis. Oh – blos gut – geschlossen! Zurück zur Jugendherberge ging es dann geschützt hinter der Düne. Nach gut zwei Stunden an der frischen Luft waren wir zurück und nahmen unsere Zimmer in Beschlag.  Zimmer einrichten und ab zum Abendbrot. Kurz vor der Nachtruhe stimmten wir uns, mit einer Teambesprechung, auf den Wettkampf ein. Es gab eine klare Ansage des Trainers zum Wettkampf. Der Wettkampfmodus wurde eingeschalten und das Signal stand auf Angriff. 20.00 Uhr schlummerten die ersten in ihren Betten. Kurz danach war fast überall Ruhe. Die beste Voraussetzung für einen guten Wettkampf!

Da haben wir mal wieder gezeigt, wer der Hecht im Ostseewasser ist.

Jedes Jahr stellen wir uns nach dem Wettkampf die gleiche Frage: Warum Schwimmen unsere Sportler dort so schnell? Ist da vielleicht Ostseewasser im Becken? Nein, es stimmt bei diesem Wettkampf einfach alles: die Vorbereitung darauf, das Umfeld, die tolle Atmosphäre, die Unterkunft, die Verpflegung, die Ostseeluft und vor allem die Einstellung der Sportler! Etwas Schöneres kann es nicht geben. Aber der Reihe nach.

Der Wettkampftag begann bereits früh am Morgen. 7.00 Uhr bliesen wir zum Aufstehen. So konnten wir alles in Ruhe vorbereiten. Knapp zwei Stunden vor Wettkampfbeginn standen wir vor der ehrwürdigen Neptunschwimmhalle in Rostock. Mit 6 Bahnen, Anschlagplatten an beiden Seiten und großen Zuschauerrängen waren beste Voraussetzungen für einen tollen Wettkampf gegeben. Wir machten uns richtig breit. Einer gründlichen Erwärmung folgte ein ebenso ordentliches Einschwimmen. Beim diesjährigen arena-Talente-Cup nahmen 260 Sportler der Jahrgänge 2010 bis 2015 aus 12 Vereinen teil. Für die Vereine des Schwimm-Verbandes Mecklenburg/Vorpommern ist es der Kadertest aller Sportschüler und Anschlusskader. Diesmal haben wir alle angebotenen Jahrgänge besetzt und wollten um den Gesamtsieg mitkämpfen. Begonnen wurde mit dem Schmetterlingsschwimmen. Unsere Jüngsten, die Jahrgänge 2014 und 2015 räumten bei den Mädchen alles ab. Nicht nur die Platzierungen, sondern vor allem die Zeiten stimmten. Die Jungs konnten ebenfalls super Ergebnisse erreichen. Die 2015 Jungs erreichten die ersten vier Plätze. Bei den 2014er Jungs überraschte Fynn mit einer Silbermedaille. Die mittlere Gruppe hat sich über 50m duelliert. Auch hier, egal ob Mädchen oder Jungen, sprangen Top-Platzierungen mit tollen Bestleistungen heraus. Das konnte sich echt sehen lassen. Ähnlich bei den Großen über 100m. Hier sammelten wir ebenfalls viele Medaillen. Die zweite Strecke des ersten Abschnittes war das Brustschwimmen. Hier bot sich ein ähnliches Bild. Sehr gute Leistungen mit ebensolchen Platzierungen. Namen zu nennen, wäre nicht richtig. Alle haben enorm starke Leistungen geboten. Die Aufzählung wäre sehr lang. Damit ging es in die Mittagspause.

Der 2.Abschnitt begann mit der Angstdisziplin, dem Rückenschwimmen. Da waren auch ein paar Unsicherheiten und Unkonzentriertheiten zu registrieren. So zuckte Paul beim Start über 50m Rücken, schwamm eine tolle Zeit, hätte Platz 1 belegt und wurde dann doch disqualifiziert. Sehr schade. Trotzdem waren wir hier mit 15 Medaillengewinnen sehr erfolgreich. Bei den Kleinen fehlte jetzt noch die 25m Freistilstrecke. Hier konnten wir durch Greta, Anni und Fritz drei der vier Wertungen gewinnen. Die abschließenden Staffeln über 4x50m Freistil entwickelten sich zu einem echten Krimi. Unsere jeweils drei Mädchen und Jungenteams haben enormes geleistet. Kein Wunder, wurde sie doch von unseren Schlachtenbummlern extrem lautstark angefeuert. Heute Abend wird’s ruhig, kaum einer hat noch Stimme. Wir haben jeweils mit unseren jüngsten Sportlern begonnen und dann das Feld von hinten überrollt. Top-zeiten und Top-Leistung. Eine echte Teamarbeit!

Der Rest des Tages ist schnell erzählt. Sachen einpacken, zur Jugendherberge fahren, den Bärenhunger stillen, etwas auf dem Gang herumtoben, ein kurzes, positives Statement vom Trainer abholen und ab in die Koje. Die Kleinen schliefen sofort, bei den Großen kam diesmal auch relativ zügig Ruhe in die Zimmer.

Das Finale – welch ein Freudenfest in diesem Jahr.

Ziemlich müde und verspannt stiegen wir am Morgen aus den Federn. Dies sollte sich allerdings schnell ändern. Wollten wir doch noch ein furioses Wettkampffinale liefern. Aufstehen, Frühstücken, Taschen packen, Zimmer aufräumen und ab in die Schwimmhalle. Allerdings nicht für alle. Die Jahrgänge 2014 und 2015 wurden für ihre Leistungen am Vortag mit einem Ausflug ins Erdbeerland belohnt. Sie tobten sich dort richtig aus. Währenddessen lockerten die „Großen“ ihre Muskeln in der Neptunschwimmhalle mit einer ausgiebigen Erwärmung. Und es gelang. Die Leistungen auf den Freistilstrecken konnten sich sehen lassen. Einige waren sogar noch einmal schneller als bei der gestrigen, extrem schnellen Staffelergebnissen. Die letzte Einzelstrecke, das Lagenschwimmen, sollte über die Mehrkampfplatzierungen entscheiden. Disqualifikation verboten! Entsprechend konzentriert gingen die Kids an den Start. Alle lieferten auf unserer Paradedisziplin sehr gute Leistungen ab. Dadurch konnten wir unglaubliche 5 Mehrkampfsieger stellen. Luna Tittmann (2013), Ferdinand Goebel (2013), Juli Herrmann (2012), Joshua Li (2012) und Laura Böhm (2011) sicherten sich den goldenen Mehrkampfpokal. Welch eine überzeugende Leistung! Doch das war noch nicht das Ende. Pünktlich zu den Staffeln kamen unsere Schlachtenbummler und Erdbeerlandbesucher zurück in die Schwimmhalle. Die 4x50m Lagenstaffeln standen als Abschluss auf dem Programm. Wir hatten uns viel vorgenommen und am Abend zuvor die Reihenfolge noch einmal optimiert. Unter ohrenbetäubenden Lärm peitschten wir unsere Teams voran und mit sensationellen Leistungen zum Sieg für die Mädchen und Jungen. Bei den Mädchen gelang sogar noch der Silberrang und bei den Jungen flog Justus Barth auf den letzten Metern noch an zwei Teams vorbei und sicherte den Bronzerang. Alle lagen sich in den Armen und freuten sich mit den Sportlern. Apropos in den Armen, das was unsere Mannschaft hier in Rostock abgeliefert hat, ist eine echte Teamleistung. Egal ob Junge oder Mädchen, ob „Vornschwimmer“ oder „Mitschwimmer“, alle wurden angefeuert, mit viel Beifall bedacht und gratuliert, bei Misserfolgen getröstet. Das sieht man nicht so oft. Wir waren ein echtes und tolles Team! Zum ersten Mal konnten wir uns den Gesamtsieg schnappen. Dies ist ebenfalls ein Ausdruck unserer geschlossenen Mannschaftsleistung.

Die Bilanz: 82 Einzelmedaillen, davon 31x Gold, 24x Silber und 27x Bronze sowie zusätzlich 63 Platzierungen von 4 bis 6. Dazu kamen noch die 7 Staffelmedaillen. Beeindruckend und richtig stolz machend! Wir waren auf den Punkt Top-Fit! Unsere erfolgreichsten Sportler waren bei den größeren Teilnehmern: Luna Tittmann mit 7x Gold, Laura Böhm mit 6x Gold, 1x Silber, Juli Herrmann mit 5x Gold, Ferdinand Goebel 5x Gold, 2x Silber, Joshua Li 5x Gold, 1x Silber und Arvid Pilz 3x Gold, 2x Bronze. Bei den Kleinen sicherten sich Julia Gottschalk 1x Gold, 3x Silber, Greta Engmann 2x Gold, 1x Silber, Jonas Böhm je 1x Gold und Silber, 2x Bronze sowie Fritz Brand 2x Gold, 1x Silber die meisten Medaillen. Unzählige Bestleistungen konnten registriert werden. 33 x wurde die Kaderzeit des Schwimmverbandes unterboten. Das alles sind Zahlen die von einem überwältigenden Wochenendausflug an die Ostseeküste sprechen. Da hat uns die Seeluft wieder einmal richtig gut getan.

Aber alles wäre so sicherlich nicht möglich gewesen, wenn nicht die Eltern im Hintergrund alles so perfekt vorbereiten und durchgezogen hätten. Egal ob als Fahrer, Brötchenschmierer, Nasenblutstiller, Kopfschmerzbeseitigter, Sportlerbetreuer, Wettkampfvorbereiter, Tischabwischer, Seelentröster, Fotograf oder Anfeuerer, auch hier waren wir ein tolles Team! Vielen, vielen Dank!